Handschrift zu Text GPT

Das digitale Zeitalter hat viele Verbesserungen mit sich gebracht. Inhalte zu produzieren und zu teilen war nie einfacher. Auch vor dem geschriebenen Wort hat die Digitalisierung nicht halt gemacht. Einen Text wieder und wieder verfeinern zu können, ohne mit jeder Verbesserung Altpapier zu erzeugen, ist nur ein Vorteil des Digitalen. Dennoch ist etwas verloren gegangen, was viele vermissen. Die Arbeit mit Stift und Papier. In diesem Blogbeitrag beschäftigen wir uns mit der Übertragung von Handschrift zu digitalisiertem Text, unserem eigens dafür erstellten Costum GPT und warum das Schreiben per Hand förderlich für unsere kognitive Leistung ist. Ach ja, der gesamte Text wurde handschriftlich auf einem Tablet erstellt.

Handschrift erkennen

In diesem thematisch etwas anderen Blogbeitrag behandeln wir die modernen technischen Möglichkeiten, Handschrift in digitalen Text zu transkribieren. Tatsächlich existieren heutzutage gute Systeme hierfür. Zentral dabei ist wie so häufig KI. Nachdem wir einige Angebote getestet haben, sind wir allerdings schnell zum Schluss gekommen, dass ChatGPT vollkommen ausreicht. Tatsächlich existiert auch bereits ein Custom GPT für diesen Anwendungsfall. Dieser ist jedoch auf englische Texte optimiert, nicht auf deutsche. Also haben wir kurzerhand entschieden, einen eigenen Custom GPT zur Handschrifterkennung für die deutsche Sprache zu erstellen.

Handschrift zu Text GPT

Die Bedienung unseres „Handschrift zu Text“ GPTs ist denkbar einfach. Der handschriftlich verfasste Text muss abfotografiert bzw. vom Tablet als PDF oder Bilddatei exportiert werden. Bei mehreren Seiten und Dateien ist es sinnvoll, die Dateinamen entsprechend zu nummerieren. Ansonsten reicht es aber auch, die Blätter handschriftlich zu nummerieren. Die Dateien werden in unseren Custom GPT hochgeladen und er beginnt seine Arbeit. Wir selbst haben bereits 10 Seiten per Hand geschriebenes ohne Probleme hochladen können. Ein ganzer Blogbeitrag kann somit schnell handschriftlich verfasst werden und Minuten später digitalisiert live gestellt werden. Unser GPT erklärt euch gerne auch auf Nachfrage detailliert seine Funktionen. Wenn du Verbesserungsvorschläge hast oder dir Extrafunktionen wünschst, schreib uns an.

Schneller Denken

Wer per Hand schreibt, denkt schneller.

Es existieren viele Studien, die die positive Wirkung von handschriftlichen Schreiben auf unsere Denkleistung belegen. Wir lernen schneller, entwickeln ein besseres/tieferes Verständnis für die geschriebenen Inhalte und denken effektiver.

Das wir schneller lernen (Plebanek & James, 2022; van der Weel & van der Meer, 2023) liegt vor allem an der gesteigerten Konnektivität im Gehirn, wenn wir mit der Hand schreiben. Unser Gedächtnis ist assoziativ aufgebaut.

    Wir rufen keine Erinnerung ab, sondern produzieren sie während des Abrufversuchs. Ob dieser erfolgreich ist bzw. ob das Ergebnis korrekt ist, ist von der Stärke und Anzahl der Assoziationen abhängig (Myers & DeWall, 2023). Viele Assoziationen sind also immer ratsam für den Informationsabruf. Beim handschriftlichen Schreiben nehmen wir visuelle Reize wahr (wir sehen den Text), phonetische Reize (wir sagen den Text – im Kopf), motorische Reize (die pro Buchstabe/Wort einzigartige Handbewegung) und auch haptische Reize (wir fühlen über den Stift das Papier/den Schreibuntergrund). Beim Tippen auf einem Keyboard erfahren wir keine bzw. eine deutlich geringere einzigartige motorische und haptische Information. Somit liegen deutlich weniger Assoziationen vor, die zum Informationsabruf genutzt werden könnten.

    Per Hand zu schreiben, entwickelt ein tieferes Verständnis für die Inhalte, da es einen größeren Grad an Aufmerksamkeit einfordert (Plebanek & James, 2022). Somit lenken wir uns weniger stark ab und konzentrieren uns stärker auf den Inhalt.

    Schließlich denken wir effektiver. Die gleiche Informationsverarbeitung erzeugt einen geringeren kognitiven Aufwand beim Schreiben per Hand als beim Tippen (Bouriga & Olive, 2021). Somit haben wir mehr kognitive Kapazitäten frei, um weitere Denkaufgaben zu lösen, bzw. ermatten weniger schnell.

    Es gibt also viele gute Gründe mit der Hand zu schreiben. Ich persönlich finde es einfacher/weniger aufwendig als zu tippen und ich kann Inhalte besser begreifen. Zu guter Letzt macht es auch einfach mehr Spaß als das „sterilen“ Tippen. Sicherlich ist es nicht immer praktisch, aber es lockert auf jeden Fall den Arbeitsalltag auf und motiviert, auch noch den Extrameter zu gehen.

    Quellen

    Bouriga, S. & Olive, T. (2021). Is typewriting more resources-demanding than handwriting in undergraduate students? Reading and Writing, 34(9), 2227–2255. https://doi.org/10.1007/S11145-021-10137-6

    Myers, D. G. & DeWall, C. N. (2023). Psychologie (4., vollständig überarbeitete Auflage). Lehrbuch. Springer. http://www.springer.com/

    Plebanek, D. J. & James, K. H. (2022). Why Handwriting is Good for Your Brain. Frontiers for Young Minds, 10, Artikel 623953. https://doi.org/10.3389/frym.2022.623953

    van der Weel, F. R. R. & van der Meer, A. L. H. (2023). Handwriting but not typewriting leads to widespread brain connectivity: a high-density EEG study with implications for the classroom. Frontiers in psychology, 14, 1219945. https://doi.org/10.3389/fpsyg.2023.121994

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